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Düppelstrasse – 17.06.2023

„Doktor, Doktor, den Husten habe ich schon seit 4 Wochen, und nichts hilft, auch eure Medikamente nicht!“. Der aufgeregte M. sieht Gottseidank noch relativ fit aus. Wir machen uns erst einmal keine Sorgen. Also, noch einmal Fieber messen, Lunge abhören, auf Infektion untersuchen, genau die Beschwerden erfragen, Therapie festlegen, erklären, Medikamente mitgeben. Und ein beruhigter Patient verlässt den Bus. Bei anderen ist es schwieriger, schwerere Krankheitsbilder, wenig Mitarbeit aufgrund der desolaten Lebenssituation. Wie soll ein Mensch mit schlimmer Hauterkrankung, der strikt hygienische Maßnahmen einhalten sollte, dies auf der Straße/in einem Zelt hinbekommen?
A. ist sauer. Ihre wichtige Chemotherapie bei Krebserkrankung wird immer weiter verschoben. Zu wenig Kapazitäten im Krankenhaus, sagt sie. Doch nächste Woche soll es endlich losgehen.
T. war lange nicht bei uns, kam relativ stabil aus längerer Haftstrafe, war clean. Jetzt fängt er wieder an, Stimmen zu hören und hat Angst, bald wieder Drogen zu nehmen. Sozialarbeiter? Rehabilitation? Hat er nicht, soll selbst zusehen wo er bleibt.
Ein ganz normaler Dienst in der Düppelstraße, mit vielen Menschen, die Probleme haben, die wir auch nicht lösen können. Umso mehr freuen wir uns, wenn wir – mit unseren eingeschränkten Mitteln und Möglichkeiten – doch vielen helfen können.
Heute haben gearbeitet: Gudrun, Joni, Julia, Levke