Düppelstrasse – 20.05.2023
Immer, wenn wir auf unseren Einsatzplatz in der Düppelstraße fahren, stehen schon einige Patienten da. Nicht nur, um der/die Erste beim Arzt sein zu können, sondern, um uns beim Ausladen und Aufbauen zu helfen. Da werden Bananenkisten geschleppt, die Tische zusammengeschraubt, der Mülleimer aufgestellt. „Wie schön, dass ihr wieder für uns da seid! Wie geht es euch?“. Sätze, die wir in unserem „normalen“ Berufsalltag meist nicht so oft und so herzlich hören.
Dabei befinden sich unsere Patienten ganz am Ende der sozialen Kette. Von vielen Menschen gemieden, nicht beachtet, manchmal sogar mit Abscheu betrachtet.
Heute war ein guter Dienst. Unsere Leute waren relativ gut drauf und wirkten einigermaßen zufrieden. Hört man genauer hin, merkt man, dass es bei vielen Fassade ist. Die Trauer um den verlorenen Sohn, der mit der ehemals drogenabhängigen Mutter keinen Kontakt möchte.
Eine ältere Patientin, die immer kraftloser wird und merkt, dass für sie das Leben auf der Straße von Tag zu Tag schwieriger wird. Der junge Mann, der erneut seinen Schwarz-Job verloren hat, weil er aufgrund seiner Rückenprobleme eine Weile nicht arbeiten konnte: Job weg, Zimmer weg, wieder auf der Straße.
Ein anderer, Wohnsitz Brücke, der Angst hat, abends einzuschlafen und allem schutzlos ausgeliefert zu sein. Für viele von uns undenkbar, aber für viele von uns bittere Realität.
Wir geben gerne zurück: Wie schön, dass ihr da seid! Wie geht es euch?
Heute haben gearbeitet: Lene, Diana, Rüdiger, Levke