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Düppelstrasse – 22.04.2023

„Ich glaube, das war‘s bald mit mir. Vielleicht ist es ja auch besser so.“.
R. sieht von Mal zu Mal schlechter aus, das jahrelange Leben auf der Straße zeichnet. Und als obdachlose, inzwischen über 70 Jahre alte Frau ist es für sie noch sehr viel härter als für junge, noch relativ „gesunde“ Menschen.
Traurig und schlimm. Sie sollte eigentlich irgendwo an einem schönen Ort ihr Alter genießen können. Aber dem ist leider nicht so.
F. ist auch weit über 50, schläft im Zelt. Er hat es immer furchtbar eilig, weil er Angst hat, sein Zelt könnte geklaut werden. Meistens kommt er wegen seiner chronischen Rückenschmerzen zu uns, wen wundert‘s.
„Nie wieder Alkohol!“ tönt es uns von P. entgegen, der ordentlich verkatert um eine Schmerztablette bittet. Er hat gestern seinen Geburtstag gefeiert.
Ja, unsere Patienten sind meist ganz „normale“ Menschen wie du und ich. Mal mit Kater, mal mit Angst um ihr Hab und Gut, Angst um die Existenz, um die Gesundheit. Angst vor dem Älter werden. Sie sind keine Außerirdischen, sondern lediglich in einer schwierigeren Lebenssituation als viele von uns.
Heute haben in der Düppelstraße gearbeitet: Jenny, Mae, Michael, Levke