Reeperbahn und Hafenstrasse – 17.04.2022
Ostersonntag!
Egal ob Feiertag ist, wir sind wie jedes Wochenende unterwegs und versorgen medizinisch unsere Patienten, welche keinen Zugang zum Regelsystem haben und nicht krankenversichert sind. Man will gar nicht glauben, wieviele Menschen es davon gibt. Sehr erschreckend.
Immer wieder sehen wir neben unseren Stammpatienten neue Gesichter und erfahren über ihr Schicksal und ihr Leid.
Ein Patient kommt mit der Situation nicht klar, dass seine Freundin schwanger ist und sie kein sicheres zu Hause haben. Dieses Paar macht sich große Gedanken, will aber zusammenhalten. Wir drücken ganz fest die Daumen, dass sie einen Weg finden.
Ein junger Mann, der eigentlich dringend ins Krankenhaus müsste, der sich aber um seinen Hund sorgt, welcher sein treuer Begleiter ist und erst einmal für diese Zeit versorgt werden muss.
Zum Schluss des Einsatzes in der Hafenstraße, ganz erschreckend, ein Patient mit mehreren hochinfizierten Unterschenkelgeschwüren beider Beine mit eventueller Thrombose. Er war kaum noch in der Lage, sich zu versorgen und war in einem sehr desolaten Zustand. Nach notdürftiger Versorgung haben wir ihn aber ins Krankenhaus eingewiesen. Auch er hat sich für seinen Zustand geschämt. Leider ist es so, dass bei dem Leben auf der Straße die eigene Körperhygiene immer weiter vernachlässigt wird.
Vielen Dank an die Bewohner der Hafenstraße für die Unterstützung.
Sehr gefreut haben wir uns über R., der nach seiner Alkoholentgiftung in einem besseren Zustand ist.
Es war ein langer Tag mit vielen verschiedenen Eindrücken.
Danke an unser Versorgungsteam:
Mirja, Andrea, Anne und Fred
Im ArztMobil heute:
Nicola, Enrico, Rüdiger und Diana