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Reeperbahn und Hafenstrasse – 28.05.2023

Traumwetter, dies wird sicher regen Andrang beim ArztMobil bringen. Auf der Fahrt zum heutigen ersten Standort, Reeperbahn, werden wir zeitweise von einem Konvoi an vollbesetzten Mannschaftswagen der Polizei begleitet, es ist letzter Spieltag der 2. Bundesliga, und St. Pauli hat ein Heimspiel, dies lässt mich überdenken: was erwartet unser Team heute so an Problemen, und wird es uns gelingen, immer wieder adhoc kluge, angemessene und vor allem die richtigen Entscheidungen zum medizinischen Procedere zu treffen. Aber nach Regelung, d. h. Ordnen des Andrangs, wer will zum Arzt, wer möchte sich nur mit Essen und Getränken versorgen, sitzt dann bereits der erste komplexe Fall vor uns. Lange bestehende offene Beine, die Verbände fast schon angewachsen. Alleine dieses stellt bereits einen schwierigen Akt dar, gelingt – wenn auch unter ein wenig Schmerz – gut und zügig. Reinigen der offenen Stellen vom Bakterienbelag und dem Madenbefall, Fotodokumentation zur späteren Verlaufsbeurteilung, entscheiden über das zu verwendende Material und dann der abschließende Verband. Antibiotikatherapie einleiten und dem Betroffenen die Telefonnummer etc. mitgeben, damit er sich einen Termin in der nächsten Woche im UKE – Dermatologie – holen kann, um gegebenenfalls in eine Studie eingeschlossen zu werden. Damit wäre die Chance gegeben, dass die ausgedehnten Ulcera cruris zur Abheilung gebracht werden können. Dabei braucht und erhält der Patient immer wieder Zuspruch, damit dies alles erledigt werden kann. Auch der nächste Fall ist ähnlich gelagert. Es folgt dann die gewohnte Routine an kleinen Dingen – Medikamentengabe, Schmerzbehandlung und allgemeine Versorgung – aber auch dies will unter Wahrung von Würde und Respekt erledigt werden. Dankbarkeit und auch das eine oder andere Mal leuchtende Augen zeigen einem immer wieder, wie wichtig und wertvoll die Erledigung dieser Aufgabe für den Einzelnen und die Gesellschaft ist, aber auch, dass man etwas zurückerhält!
Besonders erfreulich waren heute zwei spontane Spenden von insgesamt 40 €.
An unserem zweiten heutigen Standort – Hafenstraße – war sogar kein Andrang, zwei, drei kleine Sachen, die im Handumdrehen erledigt waren.
Dann zurück zum Stützpunkt, auffüllen, saubermachen, und das Tagwerk war geschafft. Im Team waren heute die Elmshorner Suppenhühner, unsere Stullenstreich- und Verteilmannschaft : Andrea, Oksana und Tajana …. im ArztMobil: Olivia, Michael, Barbara und Günther