Düppelstrasse – 02.07.2022

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Wir sind Ärzte, wir sind Pfleger. Das haben wir mal gelernt. Aber vor allem sind wir Menschen, wenn wir im und vor unserem ArztMobil arbeiten. Klar geht es hauptsächlich um Medizin, Erkennen und Behandlung von Krankheiten, Versorgen von Wunden. Aber auch noch um so vieles mehr. Dann sind wir Berater in allen Lebenslagen, „Sozialarbeiter“, manchmal auch „Erzieher“, Tröster, Zuhörer, mal Eltern-Ersatz, mal Kumpel. Aber vor allem immer Menschen. Genau wie die, die zu uns kommen. Heute in der Düppelstraße haben wir wieder viele Menschen gesehen, bunt gemischt, jeder mit seinen eigenen Sorgen und Problemen. Häufig können wir helfen, manchmal leider auch nicht. Bei schönstem Wetter waren alle entspannt, aber wenn man hinter die Fassade guckt, sieht man, dass nicht für jeden die Sonne scheint. R. beispielsweise lässt sich nicht helfen. Seit Jahren versuchen wir, ihr Möglichkeiten für die Verbesserung ihrer Lebenssituation aufzuzeigen. Stur und bockig wird alles abgelehnt. Vielleicht ist dies ihr Weg, mit ihrem schlechten Leben klarzukommen. Das müssen wir akzeptieren. Wir freuen uns, wenn sie jede Woche zu uns kommt und noch am Leben ist. B. hat momentan eine gute Phase, was uns sehr freut, aber wir wissen genau, dass dies sich wieder schnell ändern kann. Auch dies müssen wir akzeptieren. R. ist immer noch trocken, aber der schwerste Weg liegt noch vor ihm: dem Alkohol auf Dauer aus dem Weg zu gehen. A. hat sein Zimmer verloren, lebt wieder auf der Straße und sieht einfach nur schlecht aus. Dies alles beschäftigt uns sehr. Ändern können wir nicht viel, aber als Menschen für Menschen da sein.
Heute haben gearbeitet: Joni, André, Julia, Levke