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Düppelstrasse – 10.07.2021

Seit 3 Jahren stehen wir jetzt schon an der Düppelstraße. Der Standort ist uns sehr ans Herz gewachsen, wir wurden von unseren Patienten und auch den Anwohnern immer gut angenommen. Heute gab es zum ersten Mal in dieser langen Zeit Beschwerde von einem Anwohner: wir würden das ganze „Gesocks“ anziehen. Eine freundliche Diskussion mit dem Herrn war leider nicht erfolgreich. Vorbeikommende Zivilpolizei bestärkte uns darin, wie wichtig unsere Arbeit ist. Das hat uns gefreut.
Zu unserem „Gesocks“: Es waren heute wieder viele Patienten da, die unsere Hilfe brauchten. Menschen mit Problemen, Schicksalen, die jedem von uns geschehen können. (Fast) Keiner lebt freiwillig auf der Straße, keiner hat geplant, sein Leben so zu leben. Alle hatten und haben Träume. J. würde ihre „Rente“ gerne in netter Umgebung verleben, und nicht vereinsamt in einer Bruchbude. P. hätte gerne Job und Familie, stattdessen ist er immer getrieben von seiner Suchterkrankung und dem Kampf, an den nächsten Schuss zu kommen. M. lebt schon lange mit ihrer HIV-Erkrankung, leider verschlechtert sich ihr Zustand zunehmend. T. hat gerade mal wieder seinen Platz in einer Unterkunft verloren und schläft wieder auf der Straße. Ertragen kann er es nur mit viel Alkohol. So hat jeder seine Geschichte. Gesocks?
Wir haben heute – wie immer – Wunden gesäubert und verbunden, Schmerzen versucht zu lindern, Krankheiten therapiert. Seelische Wunden können wir nicht heilen, aber da sein, zuhören, ernst nehmen. Seit 3 Jahren, und auch weiterhin.
Heute haben gearbeitet: Anna, Annika, Julia, Levke