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Düppelstrasse – 11.03.2023

Liebe Freunde des ArztMobils,
jedes Mal, wenn ich wie gestern in der Düppelstraße arbeite, fahre ich mit zwiespältigen Gefühlen nach Hause.
Einerseits:wir haben für die Menschen etwas zu bieten: neben Obst und Getränken Schlafsäcke, Unterwäsche, Hygieneartikel etc. und eine medizinische Grundversorgung und eine Behandlung für Opioidabhängige (Substitution mit Methadon), was für Nichtkrankenversicherte in Deutschland wohl einmalig ist und nur möglich ist durch Ihre Spenden.
Andererseits…
Haben wir gar nichts zu bieten!
Viele Menschen sind in einem auch für mich so unvorstellbar desolaten Zustand,  dass man sich fragen muss, wie freiwillig ist es, dass einige unserer Patienten auf der Straße vegetieren. Wenn eine Person nicht fähig ist, Entscheidungen zu treffen, wäre es wünschenswert und dringend notwendig, dass es eine Instanz gibt, die diese Fürsorge übernimmt.
Es ist bekannt, dass psychische Erkrankungen,  die nicht behandelt werden, einen schlechten Verlauf nehmen. Insofern ist das Argument der Freiwilligkeit ein Freibrief für die Verelendung von Menschen.
Das kostet natürlich eine Menge Geld, aber es ist nicht nur eine Frage des Geldes, sondern auch eine
moralische: in welcher Gesellschaft wollen wir leben?!
Samstag haben gearbeitet: Diana, Aladdin, André und hu.