Loading...

Düppelstrasse – 17.02.2024

Es schien so, als würde es ein Samstag, wie ich ihn schon so viele Male erlebt habe. Gottseidank kein Regen als wir zur Düppelstraße fuhren, es sah aus – gegenüber der Neuen Flora – wie immer, einige unserer Klienten warteten, bereit, beim Aufbau zu helfen.
Doch schon wurde es unruhig, es wurde nach sofortiger Nummernvergabe gerufen, das Gepöbel ging los.
Schön, dass man im Auto stehts die Tür zumacht, denn Diskretion, vertrauensvolle Atmosphäre ist bekanntermaßen in diesem Rahmen das Wichtigste. Aber der Lärm blieb nicht draußen vor der Tür, einige Klienten brachten ihn mit herein, mussten ihren Unmut über die vermeintliche Ungerechtigkeit der Welt im kleinen noch vor der Behandlung loswerden.
Beruhigung für Alle war dann angesagt, Zuhören ohne Erwiderung, keine negativen Konotationen hineinbringen, ist manchmal so gar nicht einfach. Übergehen zum Erfragen der aktuellen Probleme, diese zu Lösen, zumindest den entsprechenden Versuch zu unternehmen. Was rät man einem Menschen, der ein Krankenhaus fluchtartig verlässt, weil die Empfehlung war, aufgrund der fortgeschrittenen Erkrankung, einen Finger zu amputieren und dieser das nicht will. Man behandelt konservativ, wissend um die begrenzten Möglichkeiten, und bittet ihn, am Sonntag sich auf der Reeperbahn wieder vorzustellen.
Was sagt man einem „armen Tropf“, der seine Diagnose, die im Brief steht, den er vorzeigt, nicht begriffen hat. Er habe eine Zyste, es steht da aber Karzinom. Die Wahrheit zu sagen, Aufklärung zu betreiben, hätte eines anderen Rahmens bedurft und auch, wenn dieses ein Großteil meines beruflichen Lebens ausmacht, musste es diesmal unterbleiben und der Klinik vorbehalten bleiben, die die „Zyste“ operiert und die weitere onkologische Therapie durchführen wird.
Es gab aber auch die normalen Probleme, einige Ulzerationen der Haut, Substitutionspatienten, wie bekomme ich einen Patienten im Rollstuhl in den Wagen, wir haben Schienen. Sie ließen sich zunächst nicht aus der Verankerung lösen, wer hatte die so festgezurrt!!!! Geschafft und geholfen…..
Da waren sie dann doch auch, die kleinen Glücksmomente, das geschenkte Lächeln, die einem bei all dem Elend durchhalten lassen und am nächsten Wochenende wiederzukommen.
Im Team waren:
Lene, Gudrun, Inga und Günther