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Reeperbahn und Hafenstrasse – 02.05.2021

Austherapiert

Der Krebs hat sich im ganzen Körper ausgebreitet. Speiseröhre, Lungen, Leber. Das einzige, was bleibt ist die Schmerzen zu bekämpfen und auf den Tod zu warten. Aber die Schmerzpflaster sind alle und keiner schreibt neue auf. Das einzige, was noch hilft ist der Alkohol. Unter Tränen erzählt H. seine Geschichte. Und wir stehen hilflos daneben. Opiate? Haben wir nicht. Einen Platz im Hospiz? Haben wir auch nicht. Wenigstens ein bisschen Zeit haben wir. Hilflos geben wir ihm ein Päckchen Schmerztabletten mit und schicken ihn wieder in die Einsamkeit. Und wischen uns selbst eine Träne aus dem Auge. Hoffnungslosigkeit, Obdachlosigkeit und Alkohol. Ich möchte es mir gar nicht vorstellen, zu unerträglich ist der Gedanke. Und die Hilflosigkeit.

Und sonst?

Unser famoses Essenteam hat 360 Brote geschmiert, damit 180 leckere Essenstüten gepackt und verteilt. Und im Auto haben wir mal wieder Blutdruck eingestellt, Wunden versorgt, Schmerztabletten verteilt und so weiter. Halt das für uns Normale, das aber den Menschen auf der Straße vorenthalten wird.

Mehr gibt es heute nicht zu erzählen.

Wer die Not sieht, muss handeln!

Michael, mit Andrea, Elham, Majed und Mirja,