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Reeperbahn und Hafenstrasse – 14.11.2021

„Ich will von den Drogen weg“, sagt A. „Aber ich weiß nicht, wo ich Hilfe bekommen kann, ohne Krankenversicherung“. Er wirkt ernsthaft, will sein Leben wieder in die Hand nehmen. Aber einfach ist es nicht. Wir geben ihm einen Termin in der Praxis eines Kollegen. Dort muss er sich melden. Dann kann die Substitutions – also Drogenersatzbehandlung beginnen. Die Regeln sind streng: Kein Konsum anderer Drogen, pünktliches Abholen der Medikamente. Wer bei den regelmäßigen Drogentests auffällt, kann aus dem Programm fliegen.
Das ist schon so ein hartes Stück Arbeit. Wenn man dann noch auf der Straße lebt, nicht einmal die Stütze eines festen Zuhauses hat, muss man schon fast übermenschliches leisten, um vom Stoff wegzukommen. Aber es funktioniert in vielen Fällen. Und es ist großartig zu sehen, wie Menschen, die wir manchmal in völlig desolatem Zustand kennenlernen, anfangen, wieder Boden unter die Füße zu bekommen. Wie sie Stück für Stück, in kleinen Schritten wieder Kraft schöpfen, ihre Würde zurückerobern.

Ich wünsche A. von Herzen, dass er es auch schafft.

Wer die Not sieht, muss handeln!

Michael mit Dean, Diana, Heike, Mirja, Rüdiger und Uta